Miteinander reden bedarf weit mehr, als ein paar Worte auszutauschen. Mit unserer Körpersprache, Mimik, Gestik und Haltung, mit dem Klang unserer Stimme berühren wir unsere Mitmenschen. Kommunikation findet immer statt, selber wenn wir nichts sagen und scheinbar sprachlos sind. Wir reagieren ständig auf unsere Umwelt und unsere Umwelt auf uns.
Gewinnbringende Kommunikation beinhaltet meines Erachtens eine achtsame innere Haltung und das Beherzigen einiger Grundsätze. Beides lässt sich erlernen. Mit der Zeit spüren wir, wie sich die Qualität unseres Austausches verändert, sich unsere Verbundenheit mit anderen Menschen intensiviert und wir besser verstanden werden.
Austausch ist lebendig, ein Spiegel des Momentes und vor allem individuell. Das ABC der Kommunikation möchte Ihnen Möglichkeiten aufzeigen. Vielleicht haben Sie Lust, das eine oder andere auszuprobieren.
Achtsamkeit
Aufmerksam bei einem Gespräch zu sein, ist die Grundlage für einen respektvollen Austausch. Wahrzunehmen, was mein Gegenüber sagt, wie sie es sagt, was seine Körpersprache mitteilen möchte. Und natürlich zu spüren, wie es mir damit geht. Stellen Sie sich Achtsamkeit wie einen Empfänger vor, der alle Informationen aufzeichnet. Und versuchen Sie, das Gesagte erst einmal stehen zu lassen, nicht gleich zu bewerten. Dadurch entsteht ein Raum der Offenheit.
Bedürfnisse
Neben der Sachebene, die in der Regel logisch ist, gibt es eine Gefühlsebene, die unserem Innenleben Ausdruck verleiht. Sprechen Sie von Ihren Wünschen und Bedürfnissen. Sagen Sie klar, was für Sie wichtig ist. Machen Sie deutlich, was Sie berührt. Gefühle verleihen einem Gespräch Wärme, lassen uns als Mensch sichtbar werden.
Funktioniert das auch im Berufsleben? Sicherlich anders als wenn wir uns mit Freunden unterhalten. Doch gebe ich deshalb im Büro meine Gefühle an der Garderobe ab? In Projekten kann ich mich ebenso begeistern, Angst haben und bei Absprachen das Bedürfnis nach Verlässlichkeit mitteilen. Fragen Sie auch Ihr Gegenüber, was ihr, ihm wichtig ist, denn die emotionale Ebene bildet oftmals die Basis für einen vertrauensvollen Austausch.
Chance
Jede Begegnung beinhaltet die kostbare Möglichkeit, einander besser kennenzulernen, voneinander zu lernen. Fragen wir uns deshalb, was wir von diesem Menschen jetzt erfahren können. Das gelingt besonders, wenn wir uns auf die positiven Eigenschaften der Gesprächspartner konzentrieren.
Drohen
Drohen ist eine besonders destruktive Form der Kommunikation. Indem wir Druck ausüben, stellen wir das eigene Anliegen über die Interessen des anderen. Manchmal scheint es leichter zu drohen, als nach einer Lösung zu suchen, die beide Parteien mittragen. Doch machen wir uns bewusst, welchen Schaden wir anrichten, wenn wir drohen. Selber wenn wir „gewinnen“, wird der Verlust an Vertrauen und Wertschätzung hoch sein.
Empathie
Versuchen Sie, den Menschen hinter den Worten kennenzulernen. Was ist ihr, ihm wichtig? Versuchen Sie für einen Augenblick, sich in den anderen hinein zu versetzen. Wie könnte seine Perspektive aussehen? Warum ist sie anderer Meinung? Aus welchem Grund wählt er diese Worte? Empathie ist eine Grundvoraussetzung, um andere Menschen zu verstehen. Treten Sie einen Moment aus dem Ich heraus. Ohne ein tieferes Verständnis meines Gegenübers, macht es zudem wenig Sinn, sich in langwierige Diskussionen zu verstricken.
[pullquote2 quotes=“true“ align=“center“ variation=“orange“ cite=“Rumi“]Nicht die, die die gleiche Sprache sprechen, verstehen einander … sondern die, die das gleiche Gefühl teilen.[/pullquote2]
Freundlichkeit
Freundlichkeit bringt Wärme, eine innere Geneigtheit, in ein Gespräch. Die Raumtemperatur wird dadurch angenehmer und lässt eine Atmosphäre der Leichtigkeit entstehen. Ein Zauberwort für ein entspanntes Miteinander lautet Danke. Diese 5 Buchstaben beinhalten Wertschätzung, Respekt und Aufmerksamkeit. Im Leben ist nichts selbstverständlich. Alles geschieht aus einer gewissen Haltung heraus und ist das Ergebnis, die Frucht vorherigen Handelns.
Geduld
Geduld ist das Vertrauen, dass die Dinge einen stimmigen Zeitpunkt haben. Alles braucht einen gewissen Raum, bis es sich zeigt. Manchmal verstehen wir Zusammenhänge nicht gleich oder unser Gegenüber schweift ab. Mit Hilfe von Geduld und zielführenden Fragen kommen wir dem Ziel näher, einander zu verstehen. Denn was bringt es, ausgefeilte Gesprächstechniken zu kennen, mehrere Sprachen zu beherrschen, solange wir nicht die Geduld aufbringen, uns Zeit zu nehmen.
HinHören
Unsere Gedanken kennen wir. Die unserer Gesprächspartner nicht. Deswegen ist es so wichtig, aufmerksam hinzuhören, sich Zeit für unser Gegenüber zu nehmen. Was ist ihm wichtig? Wie klingt ihre Stimme? Was bewegt sie? Woher hat er seine Informationen?
[pullquote2 quotes=“true“ align=“center“ variation=“orange“ cite=“Dalai Lama“]Wenn du sprichst, wiederholst du nur, was du eh schon weißt; wenn du aber zuhörst, kannst du unter Umständen etwas Neues lernen.[/pullquote2]
Interesse
Unser Gegenüber merkt recht schnell, ob wir Interesse haben oder einfach nur unser Ding durchziehen wollen. Ohne Interesse gerät das Gespräch schnell ins Stocken. Wie reagieren Sie, wenn Ihr Gesprächspartner kaum Interesse zeigt? Sicherlich werden wir nicht jedem Thema zu jedem Zeitpunkt gleich aufgeschlossen sein. Und wir brauchen wahrscheinlich auch nicht immer 100% geben. Doch wenn ich verschlossen bin, darf ich mich fragen, warum ich mich jetzt überhaupt unterhalten möchte. Dann ist es sinnvoller, die Unterhaltung zu verschieben.
Jetzt
Schenken Sie Ihrem Gegenüber ein paar Minuten Ihre ungeteilte Aufmerksamkeit. Vergessen Sie nach Möglichkeit, was vielleicht zwischen Ihnen schon vorgefallen ist oder was es hinterher noch alles zu erledigen gilt. Wenn wir in Gedanken sind, entgeht uns leicht der kostbare Moment, denn Kommunikation findet immer Jetzt statt.
Kritik
Klare Worte zeigen auf, wo meine Grenzen sind. Je früher kritische Punkte angesprochen werden, desto leichter ist es in der Regel für alle Beteiligten. Dialog lebt nicht nur von Konsens. Kreativität braucht Meinungsverschiedenheiten, kreative Spannung und verschiedene Sichtweisen. Wenn alle ständig der gleichen Meinung sind, fühlt sich das vielleicht kuschelig an. Veränderung und persönliches Wachstum können so aber kaum stattfinden.
Zu unterscheiden ist allerdings zwischen sachlicher und persönlicher Kritik. Ein sachliches Feedback gibt uns in der Regel wertvolle Hinweise, was nicht so gut gelaufen ist und wie wir es besser machen können. Mit dieser Haltung werden wir gewürdigt und gleichzeitig auf Verbesserungen aufmerksam gemacht.
Ganz anders sieht es bei der persönlichen Kritik aus. Da werden wir klein gemacht, bloß gestellt. Unsere Arbeit wird verrissen und erhält weder Würdigung noch Verbesserungsvorschläge. Hier ist es wichtig, sich zu schützen und nach Möglichkeit nicht Gleiches heimzuzahlen. Entgegnen Sie vielleicht: „Deine Sichtweise ist eine Möglichkeit. Ich empfinde sie allerdings als verletzend und einseitig.“
[pullquote2 quotes=“true“ align=“center“ variation=“orange“ cite=“Gilbert Keith Chesterton“]Die Leute streiten, weil sie nicht gelernt haben zu argumentieren.[/pullquote2]
Loben
Aufrichtige Worte der Anerkennung, des Dankes, können viel bewirken. Die meisten von uns möchten gesehen werden und freuen sich, wenn ihr Engagement nicht als selbstverständlich angesehen wird. Wie würde sich unser Miteinander verändern, wenn wir doppelt so viel loben wie kritisieren?
Mut
Kommunikation beinhaltet auch eine Portion Mut. Mut mich zu zeigen, Mut auf andere zuzugehen, Unbequemes anzusprechen und nicht zu wissen, wie ein Gespräch verlaufen wird. Doch wie in so vielen Dingen geht es darum, den nächsten kleinen Schritt zu wagen. Zu schauen, was sich ereignet. Um dann erneut zu fühlen, was für mich passt.
Nein sagen
Es liegt in unserer Verantwortung, für klare Grenzen zu sorgen. Deswegen ist von Zeit zu Zeit ein klares Nein angesagt. Wir können es begründen, müssen es aber nicht. Nein kann ein vollständiger Satz sein. Und vor allem können wir ein Nein genauso freundlich sagen wie ein Ja, denn mich abzugrenzen, bedeutet nicht, mein Gegenüber abzulehnen. „Vielen Dank für Deine Initiative. Doch heute ist mir nicht danach.“
[pullquote2 quotes=“true“ align=“center“ variation=“orange“ cite=“Mahatma Gandhi“]Ein Nein aus tiefstem Herzen ist besser und größer als ein Ja, mit dem man gefallen oder – noch schlimmer – Ärger vermeiden will.[/pullquote2]
Offenheit
Die wenigsten Menschen sind in der Lage, Gedanken zu lesen. Deswegen macht es Sinn, unsere Absichten, Wünsche und Gefühle mitzuteilen. Je mehr wir uns in ein Gespräch einbringen, desto leichter wird es für andere, uns zu verstehen.
Positiv
Sagen Sie in erster Linie, was Sie möchten. Damit geben Sie Orientierung. Viele reden davon, was sie nicht möchten und was alles schief gelaufen ist. Damit wird eine Menge negative Stimmung verbreitet und eine Lösung ist auch nicht in Sicht.
Spüren Sie den Unterschied? „Gestern bist Du mir während der Besprechung ständig ins Wort gefallen. Das finde ich total daneben. Kannst Du mich nicht mal ausreden lassen? Immer musst Du Dich in den Vordergrund schieben.“ Oder: „Mir ist es wichtig, dass wir uns vor dem nächsten Meeting besser abstimmen. Einerseits, um dem Kunden gegenüber klarer zu kommunizieren und andererseits, dass jeder von uns weiß, was dem anderen wichtig ist.“
Qualität
Ein paar klärende Gedanken vorab, verleihen dem Austausch eine gewisse Struktur. Was möchte ich mitteilen? Was ist mir dabei wichtig? Was möchte ich erreichen? Inwieweit ist das Gesagte für die Beteiligten hilfreich? Sobald uns ein Thema berührt und es uns leicht fällt, dem Gespräch zu folgen, sind wir bereit, Energie und Zeit zu investieren.
Recht haben
Diskussionen werden schnell ermüdend, wenn es in erster Linie darum geht, wer denn nun „Recht“ hat. Also es besser weiß und ein richtiger Schlauberger ist. Kontroversen bieten die Möglichkeit, Informationen auszutauschen. Dabei geht es um Vielfalt und nicht die eigene Sichtweise über die Meinung anderer zu stellen.
[pullquote2 quotes=“true“ align=“center“ variation=“orange“ cite=“Joseph Joubert“]Wer seine Meinung nie zurückzieht, liebt sich selbst mehr als die Wahrheit.[/pullquote2]
Small Talk
Einander kennenzulernen, braucht Zeit. Bestimmte Themen sind zu Beginn eher unpassend. Small Talk bietet den Einstieg in ein Gespräch, gerade wenn wir Menschen noch nicht so gut kennen. Small Talk muss nichts mit Oberflächlichkeit zu haben, sondern bietet die Möglichkeit, sich schrittweise zu öffnen.
Stille
Ein Gespräch braucht auch Pausen zum Atmen. Gönnen Sie sich zwischendurch Raum, damit das Gesagte und Nichtgesagte an Tiefe gewinnen kann. Manchmal braucht es ein wenig Zeit, um neue Eindrücke sacken zu lassen. Versuchen Sie, die Stille auszuhalten, sie als etwas Kostbares zu erkennen.
Toleranz
Eine wichtige Voraussetzung für gewinnbringende Kommunikation ist der Respekt vor der Vielfältigkeit des Lebens. Jeder Mensch ist individuell. In seinem Aussehen und in seinen Ansichten. Und diese Andersartigkeit bedeutet Reichtum. Vielleicht ist es bequemer, wenn alle einer Meinung sind. Es braucht aber auch den Mut, Unbequemes zu sagen und neue Wege zu gehen.
Unterbrechen
Unterbrechen wird oftmals als unhöflich empfunden. Natürlich ist es wichtig, meinem Gegenüber zuzuhören. Es gibt allerdings Menschen, die neigen zu endlosen Monologen. Das kann aus Geltungsdrang oder unklaren Denken entstehen. Wenn Sie sich zunehmend unwohl fühlen, ist das ein klares Hinweis. Signalisieren Sie, dass Ihre Aufnahmebereitschaft erschöpft ist.
[pullquote2 quotes=“true“ align=“center“ variation=“orange“ cite=“Edmund Burke“]Es gibt eine Grenze, wo Zurückhaltung aufhört, eine Tugend zu sein.[/pullquote2]
Vertrauen
Vertrauen ist eine grundlegende Fähigkeit, um dem Leben mit Zuversicht zu begegnen. Wir brauchen sie, ebenso wie Mut, um den nächsten Schritt zu gehen. Wir wissen nicht, was kommt. Aber in dem Wissen um die eigenen Fähigkeiten und dass das Leben es oft gut mit uns meint. Auch wenn wir es viel später erkennen.
Wenn wir Vertrauen in unsere Mitmenschen haben, geben wir ihnen einen Bonus. Vertrauen darf natürlich nicht blind sein. Ab und an dürfen wir die Qualität unserer Beziehungen hinterfragen und schauen, inwieweit wir uns damit wohl fühlen.
Wahrheit
Allzu leicht schnappen wir etwas auf oder schleppen alte Ansichten mit uns herum. Aber wie sicher bin ich, ob das Gehörte für mich (noch) stimmig ist? Was andere für richtig halten, in den Medien steht, muss für mich noch lange nicht passen. Womit fühle ich mich wohl? Was spricht mich an? Was sagt mein Herz dazu? Die innere Wahrheit zu entdecken, ist nicht immer leicht. Sie erwächst aus Achtsamkeit, den eigenen Werten, Klarheit und Mitgefühl.
RefleXion
Mit einem gewissen Abstand entfaltet das Gehörte oftmals eine andere Wirkung. Gerade wenn wir angespannt sind und unsere innere Stimme im Trubel des Alltags unterzugehen droht. Wir brauchen sicherlich nicht wochenlang grübeln, um zu einer stimmigen Entscheidung zu gelangen aber ein Spaziergang in ruhiger Umgebung bewirkt oftmals Wunder.
SYmpathie
Der Austausch mit sympathischen Menschen gelingt scheinbar wie von selbst. Wir liegen auf einer Wellenlänge und über kleinere Unstimmigkeiten schauen wir großzügig hinweg. Leider gibt es dann noch die Querulanten, die Besserwisser, die Quasselstrippen, und geistigen Tiefflieger. Mit ihnen gerät jedes Gespräch zur Geduldsprobe. Doch ärgern und meckern bringt uns nicht weiter. Die Frage ist doch vielmehr, was können wir tun, um das Miteinander zu verbessern. Was haben wir bislang übersehen? Macht es vielleicht Sinn, etwas Neues auszuprobieren, wenn das Alte bislang nicht zum Erfolg geführt hat?
Zeit
Alles braucht seine Zeit. Zeit zum Üben, zum Reifen und zum Vertiefen. Vor allem bringt das Üben wesentlich mehr Freude, wenn wir uns nicht unter Druck setzen. Es geht nicht darum perfekt zu kommunizieren, sondern vielmehr sich auszuprobieren und neue Möglichkeiten zu entdecken.
Richten Sie am besten Ihre Aufmerksamkeit jede Woche auf einen bestimmten Aspekt. Alleine durch diese Fokussierung werden Sie eine Menge wahrnehmen und lernen. Schauen Sie Schritt für Schritt was für Sie stimmig ist, was Ihren momentanen Fähigkeiten entspricht. Veränderung braucht Geduld und das Vertrauen, dass sich die Dinge zeigen, wenn die Zeit dafür reif ist.
[pullquote2 quotes=“true“ align=“center“ variation=“orange“ cite=“Virginia Satir“]Kommunikation ist für eine Beziehung, was der Atem für das Leben ist.[/pullquote2]
Worte haben Kraft. Sie wirken auf andere ebenso wie auf uns. Setzen wir sie deshalb so bewusst wie möglich zum größtmöglichen Nutzen ein.
Richtig interessanter Artikel, weiter so!! :)
Viele Grüße
Julius von Next Gear
Schöner Artikel. Vieles läuft in unserer Kommunikation ja unbewusst ab. Umso wichtiger, einmal auf diese Aspekte der Kommunikation aufmerksam zu machen, um sie mehr ins Blickfeld zu rücken.
Viele Grüße
Elmar
Großartiger Beitrag! Vielen Dank für’s Ausdrücken, Aufzeigen und daran erinnern.
Danke, Joachim, für diese Zusammenstellung. Ich finde, das sind großartige Abholer, die sämtliche beständig zu mehr Bewusstheit führen und so unserer eigenen Entwicklung förderlich sind. Klar sind dies auch nur Symptome, die ich nicht permanent kontrollieren kann. Zuweilen ist es auch anstrengend, sie zu kontrollieren, auch wenn sich mit der Zeit bestimmt eine Gewöhnung und ein gewisser Automatismus einstellen. Ich finde, unter den Symptomen verborgen ist immer unsere Haltung, die wir als ungezwungen und stimmig wahrnehmen können. Und dies ist der eigentliche Kern des Themas, wie ich finde. So möchte ich hier zu einer auf 20% verkürzten Liste anregen, die aus meiner Sicht verdient, beständig beherzigt zu werden, und um im Zweifelsfall an meinen Denkmustern, sowie an meinem Zuviel an Denken zu arbeiten.
– Authentizität: Dahinter verstehe ich Klarheit meiner Grenzen und meines Wollens, auch Mut und Bereitschaft, die Komfort Zone zu verlassen für die Wertschätzung mir selber gegenüber. Ich kann es einem Gefühl im Bauch zuordnen, das mir anzeigt, dass ich mich nicht verbiege und auf mich zuerst achte meine Wahrheit mitteile, in welcher Form auch immer. Mit dieser Haltung gehe ich auch normalerweise gut vorbereitet in ein Gespräch.
– Bewusstheit: Ich finde, dies ist der Kern unserer Entwicklung und unserer Gesundung. Wir sollten zunehmen „ganz“ da sein. Damit meine ich nicht nur die Gedanken. Viel mehr spielt das Erspüren des Gegenübers eine Rolle und die „Kleinigkeiten“ wie Gestik, Stimmung und Tonfall. Fühle ich dies alles empathisch mit, bin ich bereits genug aktiv beteiligt am „Gespräch“. Zuweilen kann dies auch anstrengend sein, z.B. Ängste und Nervosität mitzutragen, doch auch befriedigend, wenn dadurch im Verlauf die Emotionen abebben.
– Herz: Wir können bewusst Energie senden, die unserem Herzen entspricht. Diese Energie trägt immer zur Heilung und Verbesserung einer Situation oder Stimmung bei. Wir nennen das auch bedingungslose Liebe.
– Respekt: Sollte absolut jedem Menschen zu Teil werden. Alles was wir erkennen hat Ursachen, die wir vielleicht nicht erkennen. Und was in der Tiefe verborgen ist, können wir damit bestärken und wecken. Damit ergibt sich auch Aufmerksamkeit, Interesse und Zeit von alleine.
– Schauder: Begegnen wir einen Menschen tiefer als nur oberflächlich, dann erkennen wir dies auch an diesem unangenehm anmutenden Gefühl, das durch unseren Körper abfließt. Es stellt sich ein, wenn der Mensch gegenüber sich öffnet und wenn wir dieses Gefühl auch aushalten und nicht mit Klugheit wegwischen. Zuweilen fühlen wir so auch Schmerz, der sich gerade transformiert. Als Belohnung erfahren wir zuweilen die transformierte Energie als Glücksgefühl. Und ich habe dann tatsächlich in der Tiefe kommuniziert.
LG Richard
Ein wirklich lesenswerter Beitrag!